In Hamar angekommen, geht es zunächst nicht auf das Event-Gelände, sondern in die Gegenrichtung. An diesem Ort, wo ich vor zwei Jahren stand, wollte ich noch einmal paar Bilder schießen.

Bei meinem letzten Besuch war das Ergebnis mau, da es bewölkt war. Und nun? Beim zweiten Versuch ist der Wasserspiegel so tief, dass auch diesmal kein gewünschtes Bild entstehen kann. Schade drum, aber dann hoffentlich beim nächsten Besuch.

Dafür aber gut, dass eine unterschiedliche Kombination der gleichen Baureihe gekommen ist. Während der linke 75 zu Zeiten der NSB angeschaffen worden ist und deshalb lichtgraue Dachaufbauten hat, ist die rechte Garnitur erst mit Wechsel zu Vy eingeführt worden und ist somit bis zum Dach dunkel lackiert.

Auf dem Eventgelände, nämlich im Betriebswerk Hamar, wurde an diesem Tag die letzte Hauptuntersuchung an diesem Standort durchgeführt. Dies wurde also ferierlich präsentiert, wobei scheinbar noch nicht klar ist, ob dieses Gelände - mit viel historischem Wert - abgerissen oder beibehalten werden soll. Hoffen wir doch auf eine positive Zukunft des Geländes, damit auch die historischen Fahrzeuge Norwegens einen festen und geschützten Ort haben.

Die Führungen durchs Werk oder die Mitfahrt im Holzwagen waren so beliebt, dass selbst das Anstellen wohl nix gebracht hätte, weswegen wir beides aufgegeben hatten. Dafür aber die Besichtigung auf dem Freigelände.

Die schöne NOHAB-Lok. Unter anderem auch in Dänemark oder Deutschland im Einsatz, auch zu Sonderfahrten wo ich auch mal dabei war. Aber hier in Norwegen war dies meine erste Begegnung. Hier wird sie entsprechend der Reihenfolge der Lokgenerationen Di3 genannt. Wagen 3.602 präsentiert sich hier in der traditionellen Farbe, welcher jedoch von den anderen Fahrzeugen der Baureihe unterscheidet.

Auch wurden einige Reden gehalten, von dem ich natürlich kein einziges Wort verstanden hatte außer Hamar, NSB und Vy. Dankenswerterweise hat mein norwegischer Kollege alles auf japanisch übersetzt, dass ich dann ungefähr verstehen konnte, worum es ging.

Nach der großen Rede wurde also die letzte untersuchte Lok präsentiert, ich erfreulicherweise in erster Reihe ohne zu drängeln.

Wie schon berichtet, führte die lange Warteschlange zur Entscheidung, schon früher als geplant nach Oslo zurückzufahren.

Vielleicht war das aber auch die richtige Entscheidung. In Oslo angekommen, begaben wir uns zu einem Fotopunkt, den ich schon letztes Mal besuchen wollte aber zeitlich nicht geschafft habe. Die Fahrzeuge in NSB-Farben, also sibler und rot, erscheinen auf solchen Bildern eindeutig besser als die aktuellen Vy-Farben in dunkelgrün. Auf jeden Fall konnte ich das erreichen, was ich machen wollte und war vollkommen zufrieden. Und so konnte ich dann auch Norwegen verlassen.

Die Rückreise führte wieder über Göteborg. Kollegchen kam mit und begleitete mich bis zur Abfahrt meines Zuges.

Wir entschieden uns, das Straßenbahnmuseum aufzusuchen. Denn ein Ziel hatte ich noch offen: Den besonderen Tatra-Wagen fotografieren.

Ins Depot geht es nur geführt. Schwedisch konnte ich genauso wenig verstehen wie Norwegisch am Tag zuvor, aber auch hier setzte sich mein Kollege ein und übersetzte mir die detailreichen Erläuterungen zu den Fahrzeugen.

Unter anderem, was mit designtechnisch gut gefallen hat war diese Mustang-Baureihe.

Hätte ich mir gerne noch genauer angeschaut, aber dafür war dann die Zeit zu knapp.

Hiermit wäre auch mein Ziel erreicht: T6B5. Ehemalig ein Osloer Triebwagen, welche dann nach Göteborg abgegeben wurde. Von dieser Baureihe gab es nur sechs Exemplare, davon zwei Prototypen. Eines davon steht hier vor meiner Kamera. Der andere Prototyp, 0024, war früher in Prag aber durch einen Unfallschaden bereits verschrottet. Daher ist dieser Wagen etwas Besonderes.

Die Zeit hat leider nicht ausgereicht, um die restlichen Fahrzeuge ausführlich zu bestaunen. Ein weiterer Besuch steht schon auf meiner ToDo-Liste.

Von meinem Teamkollegen verabschiedete ich mich am Hauptbahnhof und trat die Rückreise an. Über Kopenhagen und Hamburg geht es zunächst einen weiteren Tag nach Bremen, um die ausscheidenden Straßenbahnfahrzeuge zu fotografieren. Nach getaner Arbeit ging es dann von Bremen aus nach Frankfurt zurück, womit die lange, aber schnelle Rundreise durch Skandinavien endete.