Endspurt - Die letzten Tage werden dennoch Besonders, denn eine Sonderfahrt wurde veranstaltet. Ein Bericht vom 26.07. bis 29.07.2024.
Noch einmal E217 am Bahnsteig, schön. Ob diese bei meinem nächsten Beusch überhaupt noch fahren...?
Die heutige Reise führt mich von Yokohama zunächst nach Odawara (Karte). Von dort aus geht es später weiter westlich, aber alles der Reihe nach.
Kurze Wartezeit, bis ein Freund aus Hokkaido eintrifft mit dem ich den Tag unterwegs sein werde.
Unter dem Namen Dr. Yellow berühmt ist die Shinkansen-Baureihe 923. Als Inspektionsfahrzeug verkehrt dieser in regelmäßigen Abständen auf der Shinkansenachse Tokyo - Hakata. An diesem Tag fuhr der Zug von Tokyo nach Shinosaka, und die Fahrtzeit hatte so gut gepasst dass ich auch kurz vorbeischaute, denn: Die Einheit T4 soll Anfang nächsten Jahres aus dem Dienst ausscheiden. Keine weitere Chance für mich, den Zug noch einmal zu fotografieren. Wie gut dass dieser dann auch pünktlich durch Odawara rauschte, denn drei Sekunden später hätte ich den Gegenzug vor meiner Nase gehabt.
Kurze Mittagspause in Odawara und es geht weiter nach Atami (Karte), um einen weiteren Freund aufzunehmen. Hier zweigt die JR Tokaido-Linie ab, der rechte Tunnel bleibt die Hauptstrecke und der linke führt nach Shimoda, dem südlichen Ende des Halbinsel Izu. Der Expresszug Odoriko (übersetzt: Die Tänzerin) tanzt sich hier durch die vielen Weichen durch und fährt bald entlang der Küste weiter zur Endstation, den wir am Folgetag sehen werden.
Für uns geht es aber weiter auf der Hauptstrecke, nach Numazu (Karte). An dieser Hafenstadt ist die große Tour für uns zunächst zu Ende, aber später wird die Stadt erkundet. Die Stadt selbst ist nicht so lebendig wie man sich eine Großstadt vorstellen mag, aber dafür kann man die Innenstadt in aller Ruhe besichitigen.
Auch die älteren Busse sind hier noch im Einsatz.
Mal eine Seltenheit, dass hier was anderes erscheint als Bahn: Unser Abendessen genossen wir in einem Sushi-Laden den wir zufällig entdeckt haben. Das Tolle an der Sache: Die frischen Fische stammen aus dem Hafen von Numazu. Das ist genau das, was mich am meisten triggert, Japans unterschiedliche Orte zu erkunden, denn auch die selben Fischsorten können je nach Region unterschiedlich schmecken, vor allem die die direkt aus dem Hafen zum Geschäft weitergereicht werden.
Nicht auf dem Bild, aber an diesem Tag gab es auch Walfleisch. Zum ersten Mal probiert und war dann erstaunt, wie gut es schmeckt. Gab ja recht viele Diskussionen über Walfang, aber...
Der große Eventtag. Zunächst geht es mit einem speziellen Zug nach Atami. Einmal am Tag gibt es eine Local-Verbindung von Numazu nach Atami, welche mit einem Express-Fahrzeug der Baureihe 373 bedient wird - aber ohne Aufpreis. Den Luxus konnten wir uns nicht entgehen lassen und nutzten diese Gelegenheit.
Per Umstieg in Atami treffen wir am Zielbahnhof Ito (Karte) ein. Hier soll später die Sonderfahrt starten. Mit dem Panoramawagen auf der linken Seite sind wir hierhergekommen, der rechte Wagen ist der Reguläre.
Wie die Meisten schon wissen, bin ich für Real Train Mod auf Minecraft aktiv. Ein weiterer Aktiver feierte sein 10 jähriges Jubiläum, zu dessen Feier die Sonderfahrt organisiert wurde.
Für den speziellen Sonderzug wurden einige Vorbereitungen durchgeführt. Das Wesentliche: Die Linienfarbe wurde für das Jubiläum angepasst. Der Kollegchen der feierte, hat auf unserer virtuellen Welt diese Fahrzeuge mit dieser Farbgebung, welche wir hiermit in die Realität versetzten. Ein einmaliges Ereignis, welche wohl für alle Beteiligten lange in Erinnerung bleiben wird.
Entlang der Küste geht die Fahrt nach Shimoda. Während die Tage davor und danach sehr schlecht waren, hatten wir großes Glück mit dem Wetter.
Bei Interesse: Auch die anderen Teilnehmer haben viele Bilder auf X(Twitter) mit dem Hashtag "#倉急10周年の旅" gepostet.
Nach Ankunft am Endbahnhof wird kurz rangiert, um im Abstellgleis ein Fotosession zu starten.
Während die anderen die Organisation der Sonderfahrt übernahmen, war ich Sponsor und finanzierte einen größeren Anteil. Als kleines Dankeschön hatten sie mir die Möglichkeit gegeben, das Zielschild abzuändern. Für mich gibt es nur eine Wahl: Flugexpress / Frankfurt. Gut, weder die Zuggattung noch das Ziel ist in Japan üblich, aber als großen Lacher konnte ich wohl hiermit sorgen.
Die eine Stunde in der Hitze hat schon gereicht, es geht zurück. Da die Strecke eingleisig ist, musste der Gegenverkehr an manchen Kreuzungsbahnhöfen abgewartet werden. Freundlicherweise wurden uns die Türen geöffnet, sodass wir zum Fotografieren aussteigen konnten.
Ankunft am Endbahnhof Izu-Kogen. Hier verließen wir den Sonderzug und der Event war zu Ende.
Für einen Teil geht es mit dem gecharterten Bus weiter zum Hotel. Da es für mich zu eng werden konnte, hatte ich auf die Übernachtung verzichtet und verabschiedete mich an dieser Stelle.
In Tokyo zurück, geht es am nächsten Tag noch einmal nach Bakurocho, um einen zweiten Versuch zu starten. Denn diesen Winkel wollte ich weniger mit der neuen E235, sondern mit der alten E217 haben. Zwar hatte ich gar nicht in die Umlaufpläne geschaut, aber zufällig kam eine Garnitur eingefahren. Somit: erledigt.
Rüber auf die andere Seite Tokyos, nach Nakameguro (Karte). Da meine Einkäufe schon getätigt waren und an diesem Tag keine Sonderfahrten angekündigt waren, versuchte ich Ecken aufzusuchen die ich bei meinen letzten Besuchen nicht vorbeischauen konnte.
29.07. - Am Tag des Rückfluges geht es ein letztes Mal auf den Bahnsteig. An der Station Tenkubashi (Karte) fährt die Baureihe 7300 der Hokuso-Eisenbahn ein. Eine Station weiter befindet sich schon der Flughafen Haneda.
Ein nettes Wunder, dass nicht nur mein Hinflug, sondern auch mein Rückflug Business-Class war. So hatte ich bis kurz vor Ankunft in Frankfurt ausreichend Gelegenheit, die japanische Küche zu genießen.
Der Abflug in Tokyo führte uns eine Runde über Tokyo. Mit dem Fensterplatz hatte ich natürlich eine gute Aussicht auf die Stadt - im Hintergrund klein versteckt der Berg Fuji.
Schon sind knapp 2,5 Wochen vergangen. Im Vergleich zur letzten Reise, wo ich schon am zweiten Tag Magenentzündung hatte und über den gesamten Zeitraum sehr eingeschränkt war, ging es mir diesmal zum Glück deutlich besser - trotz der Hitze und der schwülen Luftfeuchtigkeit.
Mit den sieben Teilberichten habe ich nun versucht, paar besondere Eisenbahnen in Japan und einzelne Szenen des japanischen Alltags oder der Kultur zu zeigen. Und das war aber natürlich nicht alles, sondern nur ein kleiner Bruchteil einer Reise, die ich genossen habe.
Vielen Dnak fürs Vorbeischauen - Feedbacks oder Fragen könnt ihr mir gerne stellen!