Die Hälfte der Reise ist schon vorbei - kein Grund, alles schon zu beenden. Mit Schwung geht es weiter im Süden Tokyos. Ein Bericht vom 23.07. bis 25.07.2024.
Zunächst geht es auf die Sotetsu-Linie, denn hier gibt es seit neustem zwei Einheiten die in ihren ursprünglichen Farbgebung zurückversetzt wurden. Um diese zu fotografieren, fuhr ich nach Yokohama (Karte). Bereits am Bahnsteig standen sogar beide Garnituren, für mich völlig unerwartet.
Mit der vorderen Einheit geht es an eine andere Station, um die andere Garnitur abzufangen.
In Hoshikawa (Karte) hatte ich eigentlich erwartet, dass es an der Bahnsteigspitze besser wäre zu fotografieren. Schien dem aber nicht so, denn die Spitze war beim Neubau doch zugebauter als ich dachte.
Auch wenn nicht die volle Einheit aufs Bild konnte, so reichte mir die Front auch schon. Denn die Einheiten wurden nur an der Spitze beklebt, sodass die Seiten gleich sind wie die normalen Einheiten.
Später geht es auf die Tokyu Linie nach Tamagawa (Karte). Hier fotografiere ich öfters, weswegen die Umgebung für manche Leser bekannt vorkommen könnte, denn diese Position hatte ich schon bei der letzten Japanreise eingenommen.
Vorbeigerauscht kam Garnitur 7175F, welche eine bunte Werbung für SDG-Ziele trägt. Bei den Fotografen auch als "Gaming-Tokyu" bekannt, aufgrund des ähnlichen Farbverlauf wie bei einem Gaming-PC.
Am Abend traf ich mich mit meinen altbekannten Freunden. Da ich mit den Damen recht lange schwätze, dauert die Runde immer lange, so auch an diesem Tag. Nahezu schon die letzten Züge am Tag, als wir uns verabschiedeten und in die jeweiligen Richtungen heimfuhren.
Kurz vor dem Hotel versuchte ich noch paar Schnappschüsse in der Dunkelheit. Natürlich zu wenige Züge, um traumhafte Bilder schießen zu können. Dennoch zumindest ein Versuch wert, dessen Resultat für mich heißt: Hier kann man gut fotografieren. Mit mehr Fahrzeugen und längerer Belichtungszeit dürfte es noch "japanischer" aussehen.
Am Tag darauf geht es in eine ruhigere Ecke Tokyos. Hier in Kamata (Karte) fahren zwar mehrere Eisenbahnlinien entlang, aber auf der Ikegami und Tamagawa Linie von Tokyu verkehren modellbahngerechte Mini-Züge. Die drei-Wagen Züge pendeln dabei zwischen Kamata und Tamagawa oder Gotanda.
Einen kurzen Blick auf den Betriebshof in Yukigaya-Otsuka (Karte). Von den drei Baureihen die hier auf der Strecke verkehren sind die Baureihen 1500 und 7000 zu erkennen.
Später ging es dann - mal wieder - nach Tamagawa, aber nicht Spannendes an diesem Tag auf der Strecke. Ich begab mich auf dem Weg in die Tokyoter Innenstadt.
Ab Tokyo tauchte ich unter die Erde ab - aber nicht mit einer U-Bahn, sondern mit der großen Eisenbahn. Die Sobu-Linie verkehrt hier für paar Stationen unterirdisch, weil oben kein Platz mehr vorhanden ist. Während der Tunnel und die Station noch aus der Bundesbahnzeit stammt, fährt hier die neuste Fahrzeugserie in den noch gar nciht renovierten Bahnhof Shin-Nihonbashi (Karte) ein. Zwischen der Station und dem Fahrzeug dürften locker 40 Jahre Unterschied bestehen.
Auch am benachbarten Bahnhof Bakurochou (Karte) ist die Zeit fast stehengeblieben. Die größte Veränderung hier: Hier steht ein Getränkespender, der leider zu modern war. Der Automat mit Touchscreen wurde vor weniger als fünf Jahren vereinzelt aufgestellt und sorgte für staunen, da die herkömmlichen Maschinen recht analog waren und per Knopfdruck betätigt werden.
Weswegen zu modern? Der hohe Stromverbrauch durch den Display sowie die Nutzbarkeit bei größeren Naturkatastrophen und der dadurch entstehenden Stromausfälle wurde in Frage gestellt, sodass man nun doch auf die herkömmlichen Varianten zurückgreifen möchte. Mittlerweile sind daher nur noch wenige Maschinen im Einsatz, auch dieser hat vermutlich nur noch eine kurze Zukunft.
Aus dem Dunklen tauchte plötzlich die E217 auf - eine Baureihe, die bald komplett verschwinden wird. Ich nutzte diese Baureihe häufig, da diese Strecke ebenfalls nach Flughafen Narita führt.
Schon geht es auf den Folgetag drauf. Von Yokohama geht es zunächst nach Ofuna (Karte), um hier auf die Schwebebahn umzusteigen.
Die Shonan-Monorail verkehrt zwischen Ofuna und Enoshima (Karte) und ist nicht nur eine wichtige Verbindung für Pendler, sondern auch eine Attraktion für Touristen.
Für die deutschen Eisenbahnfans vielleicht was Besonderes: Die Shonan-Monorail hat seit einigen Jahren eine Partnerschaftsbeziehung mit der Wuppertaler Schwebebahn.
Der Nachweis dazu. Die Sonderbeklebung soll in einer ähnlichen Form auch in Wuppertal zu finden sein, wie ich gehört habe. Bisher bin ich dem Wagen nie begegnet, vielleicht verpasse ich da irgendwas...
An der Endstation Enoshima angekommen, geht es für mich weiter - aber bevor die nächste Bahn bestiegen wird, geht es vorerst in einen Laden.
Hier wollte ich hin: Oogiya in Enoshima. Nicht unweit vom Bahnhof entfernt und auch für die Touristen zu empfehlen, wenn sie traditionell japanische Süßigkeiten genießen wollen - oder auch als Souvenir. Während die meisten Produkte nur zum Verkehr binnen einem Tag empfohlen wird, gibt es auch Verpackungen wie die "Enoden-Monaka", welche circa eine Woche halten. Wer also am Ende der Japanreise noch Freiraum im Koffer hat und keine konkreten Ausflugsziele, könnte einfach mal hier vorbeischauen.
Der Laden ist nicht zu übersehen: Der alte Wagen 651 der Enoshima-Eisenbahn ist nämlich Bestandteil des Ladens.
Mit der Ladeninhaberin hatte ich die Gelegenheit, mal kurz ins Gespräch zu kommen woraufhin ich ihr erzählen konnte, dass ich aus Deutschland komme und auf meiner Webseite eine kleine Werbung für sie machen möchte. Sie war erfreut darüber und hoffe daher entsprechend auch, dass durch diesen Beitrag mehr Gäste bei ihr vorbeischauen.
Die Werbung über diesen Laden also mit offizieller Genehmigung. Vielen Dank an dieser Stelle!
Auch der Aufenthalt vor dem Laden oder auf der Sitzbank im Laden kann gemütlich sein, denn hier kommen regelmäßig Züge. Der Bahnübergang piept nicht sondern läutet noch ihre alten Glocken, die Bahnen tauchen plötzlich auf der Straße auf. Mit ein bisschen Weitwinkel lässt sich der Laden mit der Front des Wagen 651 und den fahrenden Zügen fotografieren. Noch idealer natürlich, wenn der älteste Wagen 305 vorbeischauen würde, aber das ist reines Zufallsspiel. An diesem Tag hatte ich weniger Glück.
Paar Meter weiter in die östliche Richtung. Hier fährt die Eisenbahn auf der Straße. Die Besonderheit hierzu: Die Enoshima-Eisenbahn verkehrt als Eisenbahn und nicht als Straßenbahn, weswegen dieser Streckenabschnitt eine besondere Ausnahme ist.
Aufgrund der geringen Straßenbreite geht es hier auch nicht anders, als dass der Straßenverkehr auf den Bahngleisen fährt und beim Passieren der Züge kurz ausweichen muss.
Mit der Enoshima-Eisenbahn geht es nach Kamakura (Karte), wo ich die örtlichen Fischgerichte genoss. Kleine Einkäufe an Souvenirs mussten noch erledigt werden, bevor ich meine Rückfahrt nach Yokohama antrat.
An der Bahnsteigspitze eine kleine Fotorunde, bevor mein Zug kam. 15 Wagen können auch lang aussehen, wie hier zu sehen.
Zurück ins Hotel, um paar Kleinigkeiten zu erledigen die kurzfristig aus Deutschland eintrafen. Während ich am PC saß, wurde es draußen schon dunkel. Schnell ins Convenience Store rein, um Abendessen und Nachtisch zu kaufen, denn die Aussicht aus meinem Zimmer konnte keine anderen Restaurants in der Umgebung bieten.