Kurz auf dem Plan geschaut, um festzustellen, dass zwei Fahrzeuge im Dienst sind. Schnell geht die Jagd nach den beiden los. Ein Bericht vom 20.07. bis 22.07.2024.
Die Fahrt führt mich zunächst von Asakusa (Karte) nach Higashi-Iwatsuki (Karte), da ich einen anderweitigen Termin hatte. Ein bisschen Zeit blieb mir dennoch übrig, paar Fotos zu schießen.
Die Tobu Serie 60000 wurde für die Noda Linie als sechs Wagen Einheit gebaut. Aktuell steht im Raum, die Züge auf fünf Wagen zu reduzieren. Der eine ausscheidende Mittelwagen soll dann in die neue Baureihe integriert werden.
Da ist man kurz im Termin und kommt zum Bahnhof zurück, sieht man just den Wagen wegfahren. Garnitur 8111F, mittlerweile fast 60 Jahre alt, ist eigentlich schon Museumsbestand. Aufgrund von Fahrzeugmangel wurde dieser jedoch umbeheimatet, aufgearbeitet und steht für den Liniendienst wieder zur Verfügung.
Um die 8111F später fotografieren zu können, fuhr ich mit der nächsten Bahn in die entgegengesetzte Richtung. In Kasukabe (Karte) angekommen, erwartetemich schon die 8163F. Auch diese Garnitur wird bald 60 Jahre alt.
Die Serie 8000 kenne ich aus meiner Kindheit sehr gut, da ich sie öfters nutzte - Auch wenn auf einer anderen Linie.
Paar Minuten später kam dann auch schon 8111F zurück. Da der Zug an diesem Bahnhof endete, fuhr dieser verlangsamt in den Bahnhof hinein.
Weswegen ich die beiden Garnituren unbedingt aufnehmen wollte: Beide Fahrzeuge waren ursprünglich auf der Tojo-Linie beheimatet, die ich nutzte und die auch direkt hinter meinem Haus fuhr. 14 Jahre sind es her, seitdem ich sie letztmalig gesehen hatte, da war das Wiedersehen wichtig, bevor sie aus dem Liniendienst ausscheiden.
An diesem Tag geht es nicht weiter als die kleine Fahrt. Zunächst zurück ins Hotel, um mich gegen Abend mit einer Bekannten zu treffen. Recht früh geht es ins Bett, um mich auf den Folgetag vorzubereiten.
Der Tag beginnt mit einer langen Fahrt von Asakusa nach Kinugawa , mit einem der ersten Direktzüge des Tages.
Kinugawa (Karte) ist eine für Heißquellen berühmte Region. Oder war, zumindest. So wenige Menschen trotz Wochenende, fast schon ein Lostplace. Gefühlt die Hälfte der Hotels stehen leer, kaum Beuscher in Souvenirshops.
Die Fahrt geht weiter nach Kami-Miyori-Shiobara-Onsenguchi (Karte) - ein Bahnhof, dessen Name selbst für Japaner nicht ganz so einfach zu lesen ist.
Der Ausstieg erfolgte weniger wegen des Ortes oder sonstigen Sehenswürdigkeiten, denn diese Station liegt völlig weit abgelegen von irgendwas. Stattdessen war der Plan, hier auf den Gegenzug zu warten, den wir auch reserviert hatten.
Wagen 61103 wurde für touristische Zwecke umgebaut, sodass es keine herkömmlichen Sitzplätze gibt (die gibt es in dem anderen Wagen), sondern Sitze auf Tatami - dem traditionellen japanischen Heuboden.
Die Plätze können mit Aufpreis reserviert werden, ohne Reservierung kommt man in diesen Wagen auch nicht rein. Der Zug verkehrt nur an vereinzelten Tagen, einer davon war zum perfekten Timing und so buchten wir uns Plätze. Unerwarteterweise waren wir auch die einzigen beiden Fahrgäste in dem Abteil.
Die Rückreise führt uns nicht auf direktem Wege nach Hause, sondern über Nikko (Karte). Hier schaute ich bereits vor sechs Jahren schon einmal vorbei, aber damals stand die ehemalige Straßenbahn noch nicht hier. Der Wagen war für den Einsatz hier in Nikko gebaut worden und wanderte nach Okayama (Karte) ab, als der Betrieb hier eingestellt wurde. Nach dem Ausscheiden aus dem Linienbetrieb steht sie seit paar Monaten hier in der Heimat.
Mit dem neuen Spacia X geht es zurück nach Hause. Gerne wäre ich in die alte Spacia eingestiegen, aber dieser fuhr leider nicht zum passenden Zeitpunkt. So entschieden wir uns, den Aufpreis für den neueren Wagen zu zahlen.
Bereits ein Jahr ist der Neuzugang schon unterwegs. Sehr komfortabel - und vor allem barrierefrei, mit großem Abstellbereich und Rollstuhlplatz. Für die lange Strecke zwischen Tokyo und der Nikko/Kinugawa-Region durchaus sehr zu begrüßen.
Am nächsten Tag führt die Reise in eine Gegend, die ich bisher nie besucht hatte. Katsushika, einer der vielen Stadtteile Tokyos, fast schon ein Downtown ohne Wolkenkratzer und engen Straßen mit hohen Gebäuden.
Bereits bei der Einfahrt in die Station Kanamachi (Karte) sah ich den Bauzug stehen. Schnell die Kamera herausgeholt, um den Zug bei der Abfahrt fotografieren zu können.
Die E195 ist die neuste Serie der Bauzüge der JR East. Die flachen Mittelwagen dienen zum Schienentransport.
Seitdem ANA ihre Frankfurter Flüge nach Haneda leitet statt Narita, war ich kaum mehr auf der Keisei-Linie unterwegs. Auf der kleinen Nebenstrecke Kanamachi-Linie war ich entsprechend auch lange nicht mehr.
Auch die Serie 3600 kenne ich zwar von früher, sind aber auch schon einige Jahre her.
Von Kanamachi geht es mit Umstieg nach Aoto (Karte). An dem Tag war es so stickig heiß, dass selbst ich keine Lust mehr hatte unterwegs zu sein. Schnell noch die letzten Fotos, bevor der kurze Tag endet - denn von hier geht es dann wieder zurück ins Hotel, mit Klimaanlage und Kaltgetränken sowie Eis.
Um ein bisschen Abwechslung in meine Berichte zu bringen, hier mal etwas ohne Bahn. Also schon mit Bahnbezug, aber ohne Züge im Bild.
Der Ausgang B3 der Station Asakusa befindet sich gut versteckt in einer Ladenzeile. Kaum breiter als eine Wohnungstür, geht es die steilen Treppen hinunter. Die wohl schon seit Jahren nicht ausgebauten Geschäfte im Untergeschoss sind sehr fotogen, sehr zu empfehlen.
An der großen Kreuzung. Null Autos auf dem Bild hatte ich bisher auch noch nicht geschafft.
Am Abend geht es mit dem "ICE3-Doktor", also Herr Siegbergbahn, zum Essen. Mindestens die Hälfte des Gesprächs füllte das Thema ICE3-Flotte, denn der große Meister ist der Experte wenn es um BR403 und BR406 geht. Um dieses Thema kommt man nicht drum herum.