Die Reise nimmt nun richtig Fahrt auf - Doch im Vergleich zu meiner vergangenen Reise gibt es diesmal wenig Langstrecke, denn der Fokus lag auf Großraum Tokyo. Drei Tage geht es dennoch außerhalb des Gebietes. Ein Bericht vom 14. bis 16. Juli 2024.
Aufgrund des Feiertages war es ein verlängertes Wochenende, sodass ich schon vorhersehen konnte, dass die wichtigen Hauptachsen überfüllt sein werden. Bereits am Vortag konnte ich mir noch einen Sitzplatz ergattern, womit die Reise nach Kyoto (Karte) starten kann. Aber auf meiner Route geht es nicht auf direktem Wege dorthin, sondern über Toyama (Karte).
So führt die Fahrt zunächst von Kawagoe nach Omiya (Karte). Ob die Serie 70-000 auch bei meinem nächsten Besuch unterwegs sein wird, wird sich noch zeigen. Allerdings ist die Nachfolgerserie 71-000 schon fast vor der Auslieferung.
Hoch auf den Shinkansen-Bahnsteig, nahm ich den gebuchten Zug nach Toyama, eine Küstenstadt am japanischen Meer.
Nicht umsonst dürften japanische Schnellzüge weltweit berühmt sein. Die Shinkansen-Züge begeistern nicht nur die kleinen Kinder, sondern auch die großen Erwachsenen - und auch nicht nur die Eisenbahn-Fans, auch normale Nutzer stehen gerne mit ihrem Smartphone am Bahnsteig. Mit der sekundengenauen Pünktlichkeit und einer nahezu unfallfreien Historie dürften die Schnellzüge eine der sichersten Verkehrsmittel überhaupt sein.
Und die zwei Minuten Verspätung an dem Tag war für mich absolut in Ordnung. Schließlich war auf der Berg- und Talstrecke der Hokuriku-Shinkansen teils nebelig, aber auch das heftige Regenwetter ließ die Züge leicht verspäten.
Schnell im Hotel eingecheckt, ging es schon wieder nach draußen. Der starke Regen war absolut gar nicht einladend, weswegen ich auf gut Glück versuchte, in der Nachbarstadt Takaoka ein besseres Wetter erleben zu können.
Hoch auf den Bahnsteig, war eine Zugdurchfahrt angezeigt. Dabei kann es sich nur um Güterzug oder etwas Spezielles handeln, da Toyama Bahnhof als Knotenbahnhof ein Halt für alle Personenzüge ist.
Und siehe da, es kam eine Überführung. Eine der wenigen verbliebenen Diesellokomotiven auf japanischen Schienen, Baureihe DE10. Seit meiner Kindheit zu Hause als Modellbahn geliebt, aber in der Realität zum ersten Mal gesehen.
Die Nachbarstadt Takaoka (Karte). Der Regen war hier leider deutlich stärker, weswegen es bei den Fahrzeugaufnahmen aus der Ferne blieb. Am Bahnhofsvorplatz hatte ich Dach über meinem Kopf, sodass ich im Trockenen fotografieren konnte - die Gelegenheit nutzte ich natürlich aus.
Zu sehen ist hier ein Wagen der Baureihe 7070, welcher aus dem Jahre 1967 stammt. 11 Fahrzeuge besitzt das Unternehmen, davon sind 6 barrierefreie Niederflurfahrzeuge.
Zurück nach Toyama. Weiterhin Regen, aber eindeutig besser. Bei den wenigen Tropfen ließ sich auch das ein oder andere Bild schießen, sodass ich meine Aufnahmen startete. Die hier in Toyama verkehrenden Altfahrzeuge sehen zwar ähnlich aus, heißen aber Baureihe 7000 und wurden zwischen 1957 und 1965 produziert. Auch hier verkehren die Oldtimer im täglichen Planeinsatz, nebst einigen jüngeren Fahrzeugen. Wagen 7022 und Wagen 7018 sind von den 22 Fahrzeugen dieser Serie die beiden Wagen mit einer besonderen Lackierung.
Nach dem Abendessen mit einer guten Freundin blieb ich noch auf dem Bahnhofsvorplatz, um ein bisschen nächtliche Stimmung zu dokumentieren. Der Regen wurde inzwischen schwacher, ein perfekter Moment für Fotos.
Wagen 7022 hat wieder am Bahnhof vorbeigeschaut. Das Bild entstand im Übrigen ohne Stativ - die Kamera wurde von meinen beiden Händen gehalten. Das Gute an Japan, dass der Bahnhofsvorplatz meist sehr gut beleuchtet ist.
Das erste Bild mit dem Weitwinkelobjektiv in Japan. Zwar habe ich die Linse mittlerweile länger als ein Jahr, hatte sie aber bisher nur wenig eingesetzt. Schon bei der letzten Japanreise hätte ich die Linse mitnehmen sollen, aber in die Vergangenheit kann man ja nicht mehr zurück. Auf jeden Fall gibt es auch hier unterschiedliche Motive, wo man die Linse einsetzen kann.
Eine Begegnung zwischen alt und neu. Serie TLR0600 hat keine Ersatzfunktion von Altfahrzeugen, sondern war eine zusätzliche Flotte für die nördliche Strecke. Zwar waren die Straßenbahnen in Toyama in Nord und Süd getrennt, aber seit wenigen Jahren gibt es am Bahnhof eine Durchbindung, womit die ehemaligen Nordfahrzeuge auch im Süden verkehren und umgekehrt.
Im Bahnhof selbst auch noch einmal weitere Motive. Da die T0600 bunt gestaltet ist, gibt es acht verschiedene Farbvarianten, die blaue Einheit fährt hier in den Bahnhof ein.
Der Nordabschnitt, auch unter Portram beliebt, verbindet den Hafenbereich Toyama mit dem Bahnhof. Ein Erfolgsmodell, was nicht ganz so häufig vorkommt: Die Strecke war ehemals Eisenbahnstrecke der Staatsbahn, welche aber aufgrund des dünnen Taktes (60/120 Minuten Takt) kaum genutzt wurde und rote Zahlen schrieb. 2006 wurde auf Straßenbahn umgestellt - mit mehr Zwischenhalten und besserem Angebot durch einen viertel Stunden Takt. Seitdem hat die Strecke mehr Bedeutung gewinnen können und ist bei den Einheimischen sehr beliebt.
Die Tour geht weiter nach Kyoto (Karte) mit Umstieg in Tsuruga (Karte). Der Aufenthalt in Kyoto war weniger wegen der Eisenbahn, sondern für meine Freunde vor Ort. Daher gibt es sehr wenig Bilder aus Kyoto, da ich ständig mit jemandem zusammengesessen habe und gequatscht habe - und nein, selbst Bilder vom Essen oder von den Lokalen habe ich auch nicht gemacht. Schlechter Influencer, ich weiß.
Ganz ohne Eisenbahn geht es aber nicht. Ein kleiner Abstecher westlich Kyoto, zur Randen-Straßenbahn (Karte).
Eigentlich wollte ich einen anderen Wagen, der bald aus dem Dienst ausscheiden wird, fotografieren. Allerdings war der Wagen scheinbar nicht unterwegs, sodass ich mich einfach irgendwo hinstellte und paar Bilder schoss - unter anderem auch solche Motive, die ich bisher nie gemacht hatte. Eine gute Übung zur Anwendung des Weitwinkelobjektivs.