Zwischenzeitlich waren bereits zwei Jahre vergangen, seitdem ich Norwegen besuchte. Wer mich kennt weiß, dass ich ungerne im Flugzeug sitze. So wurde aus meinem Plan "zweite Runde Norwegen" eine größere Rundreise durch Skandinavien mit einigen Zwischenhalten. Ein Blogbeitrag vom 20.04.2024.

Die große Fahrt auf Schienen sah vor, zunächst einmal nordwärts hochzufahren, von dort aus via Dänemark durch nach Schweden, um nach Norwegen zu gelangen. Konkreter: Von Frankfurt nach Hamburg, um nach Kopenhagen zu gelangen. Dann mit Zwischenhalt in Lund, weiter nach Stockholm, Kurzbesuch in Norrköping, weiter nach Göteborg um nach Oslo zu gelangen. Die noch weiteren Details folgen dann im Reisebericht nach und nach.

Die Route von Frankfurt nach Hamburg ist wie üblich. Auch wenn die Route Frankfurt - Kopenhagen theoretisch an einem Tag möglich war, habe ich mich dazu entschlossen in der Hafenstadt eine Nacht zu verbringen. Schließlich reichte mir schon die fünfstündige Fahrt nach Norden, das Doppelte davon hatte ich nicht an einem Tag notwendig gehabt - und vor allem wollte ich auch bei meinen Hamburger Freunden Besuch abstatten.

So geht es bereits am frühen Morgen des Folgetages los, damit ich auch am Ankunftsort ein bisschen Zeit habe. Eine richtige Einreise nach Dänemark war hiermit erfolgt. Zwar war ich 2019 - kurz bevor die Trajektion auf der Vogelfluglinie eingestellt wurde - für paar Minuten auf der dänischen Seite, womit ich zwar schon einmal das Land betreten hatte. Ob man dies als richtige "Einreise" sehen kann, würde ich bezweifeln.

Die Ankunft in Kopenhagen war am frühen Nachmittag. Schnell im Hotel eingecheckt, begab ich mich auf die kleine Sightseeing-Tour. An die eisige Kälte musste ich mich aber noch gewöhnen - auch wenn ich darauf vorbereitet und gut ausgerüstet war.

Erstmalig durfte auch mein Weitwinkelobjektiv mit auf meine Reise. Für mich als Teleobjektivnutzer etwas völlig anderes, aber es hatte sich gelohnt, was später in den weiteren Berichten gut zu erkennen sein wird.

Ein Grund, weswegen ich mir die Stadt anschauen wollte, lag nicht nur an der Eisenbahn und die Neugier der für mich völlig neuen Stadt, sondern auch wegen der Dokumentation eines historischen Ereignisses. Paar Tage vor meinem Besuch brannte das ehemalige Börsengebäude Børsen ab. Der Bereich war auch am Tag meines Besuchs weiträumig abgesperrt, die nächste Brücke durfte nur von Fußgängern überquert werden.

Den Beteiligten viel Kraft und Erfolg - in der Hoffnung, dass ich das wiederaufgebaute Gebäude bei einem meiner nächsten Besuche besichtigen kann.

Eine Eisenbahntour startet erst mit einem Bahnbild. So ist die Kopenhagener Metro das erste Eisenbahnbild auf der Reise, mit der Stadt im Hintergrund. Die Kopenhagener Metro besitzt Bahnsteigtüren für ihren GoA4-Betrieb (vollautomatische Fahrt), womit Bilder an den unterirdischen Stationen kaum machbar ist. So entschied ich mich, mit der Metro paar Stationen außerhalb der Innenstadt zu fahren, wo dieses Bild auf der Hochtrasse möglich wurde.

Die dänische Bahn und ihre Gumminasen - wer kennt sie nicht? Die typische Form kennen vielleicht einige Hamburger, als di Züge nach Dänemark mit der Diesel-Variante gefahren wurde. In Dänemark selbst gibt es aber auch eine elektrische Variante der Gumminase, auch in unterschiedlichen Ausführungen.

Ansonsten nahm ich noch einige andere Fahrzeuge auf, wie die Vectron mit ihren Dosto-Zügen oder die S-Togs mit ihrer interessanten Breite.

Recht früh ging es zurück ins Hotel, um mich auf den Folgetag vorzubereiten.

Der Tag konnte nicht schlimmer starten als es eh schon war: Bereits bei der Einfahrt leicht verspätet, kam X2000 auf das Stumpfgleis eingefahren. In den Zug eingestiegen, waren bereits 20 Minuten nach planmäßiger Abfahrt vergangen. Ich ahnte schon nix Gutes, aber der Zug fuhr dann langsam los. Und mit langsam meine ich wirklich langsam, fast schon Schrittgeschwindigkeit. Irgendwann wurde durchgesagt, dass der führende Steuerwagen Probleme bereite, weswegen wir auf eine andere Strecke fahren und mit der anderen Spitze weiterfahren. Das kostete uns weitere 30 Minuten, sodass wir in Malmö um eine knappe Stunde verspätet ankamen. Bei der Ankunft dann natürlich die Durchsage, dass der gesamte Zug ausgetauscht wird. Der gesamte Vorgang am Bahnhof selbst war dann auch enorm langsam, sodass ich an meinem Zwischenziel Lund etwa 70 Minuten verspätet ankam.

Hierbei handelt es sich um ein Zwischenhalt, da mein Hotel in Stockholm gebucht ist. Lund stand nur wegen der Straßenbahn auf dem Plan, sodass ich zwar zwei Stunden eingerechnet hatte. Hat hat sich dann auf knapp dreiviertel Stunde verringert.

Diesen Malheur hat der Fahrschulwagen glatt gezogen, als ich aus dem Bahnhof herauslief und an die Tramstation wollte. Auch wenn dies mein erster Schweden-Besuch war und ich kein Wort Schwedisch kann, konnte ich irgendwie erahnen, dass es sich um etwas anderes handeln muss als ein Linienverkehr.

Aufgrund der erwähnten Verspätung blieb mir leider kaum Zeit übrig, sodass ich nicht mehr als die paar Schritte bis zur ersten Kreuzung machen konnte. Und ja, das Wetter war auch nicht ganz so einladend. Dadurch, dass die Straßenbahn hier in Lund vergleichsweise neu ist, gibt es hier keine verlockenden Altfahrzeuge, weswegen es wohl auch weitere Zeitpunkte geben wird, ein zweites Mal vorbeizuschauen. So stieg ich auch wieder in den nächsten Zug ein, der mich dann nach Stockholm brachte.